Die Grube Sonnenberg
Auf Grube Sonnenberg, die wie Ihre Nachbargruben, auf dem St. Jacobus Gang baute, wurde bereits um 1700 Bergbau betrieben.
Es wurden neben viel Spateisenstein auch Zink- und Bleierze in dem 0,8 -3,0m mächtigen Gang und einigen Nebentrümmern gewonnen.
Die Zink- und Bleierze hatten einen relativ hohen Silbergehalt, während der Eisenstein von minderwertiger Qualität war.
Er war von Kupfer durchzogen und daher verunreinigt.
Zuerst wurde von Tage aus in Pingen abgebaut, später dann über drei Stollen.
Der Stollenbau begann bereits vor 1750.
So wurden die Stollen, wie üblich, von oben nach unten aufgefahren.
Der Obere Stollen und später der Mittlere Stollen dienten zur Entwässerung der Pingen und gleichzeitig zum Abbau.
Von den Pingen wurden Gesenke im Strossenbau auf den 25m unter dem Oberen Stollen liegende, Mittleren Stollen abgeteuft.
Sowohl der Obere als auch der Mittlere Stollen wurden mit Schlägel und Eisen aufgefahren.
Der Tiefe Stollen hatte zum einen Verbindung zum Mittleren Stollen sowie zum Wildemänner Erbstollen.
Des Weiteren bestand über einen Querschlag eine Verbindung zur Grube Kuhlenberg, die unweit der Grube Sonnenberg liegt und
von dieser unterfahren wird.
Von der Tiefen Stollensohle aus wurde im Firstenbau (von unten nach oben) abgebaut.
Im Mai 1849 konsolidierten (schlossen sich zusammen) die Gruben Sonnenberg, Kuhlenberg und Abraham zur „Kons. Deutsche Einheit“.
Der Abbau wurde dadurch sehr rationalisiert, nicht zuletzt weil es der Grube Kuhlenberg den Bau eines Tiefen Stollens ersparte.
1876 unterfuhr der Wildemänner Erbstollen die Grube Sonnenberg und brachte damit weitere 18m Teufe und den Anschluß von
„Deutsche Einheit“ an den Wilden Mann.
Bis 1911 wurde noch zur Ferndorfer Seite gefördert, bis dort restlos bis zu Tage abgebaut war.
Danach geschah die Abfuhr über den Wilden Mann nach Müsen, was die Aufbereitung auf dem „Hamburger“ überflüssig machte und sie
darauf hin stillgelegt wurde.
Der Plan eine Entwässerung über den Oberen Stollen der Grube Brüche zu schaffen, erledigte sich durch den
Kronprinz-Friedrich-Wilhelm-Erbstollen. Sämtliche Gruben über ihm, die sich mittlerweile zu einem regelrechten Stollennetz mit
einer Vielzahl von Tagesschächten entwickelt hatte, wurden durch ihn entwässerte.
So brachte er den Abbau und die Entwässerung 250m unter den Oberen Stollen der Grube Sonnenberg.
1917 wurde die sehr metallhaltige Halde zur Gewinnung aufgeschlagen. Fundamente für Brecher und Siebe waren noch bis ca. ….
Vorhanden.
Um 1950 wurde die Halde abgetragen und in der Flotationsanlage der Grube Victoria aufbereitet.
Ebenfalls im Jahre 1950 förderte Hermann Stücher aus Ferndorf noch ca. 20t Zinkblende, welche aber keinen Absatz mehr fand.
Alle drei Stollen sind verfallen und nicht mehr befahrbar.
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Quellen:
- Aufzeichungen von Gerhard Jüngst
- Privatunterlagen von Günter Weller
- Privatunterlagen Mario Watzek
- Eigene Befahrung und Dokumentation des
Mittleren und Tiefen Stollens
- Geländebegehung
- Eisen und Silber - Wasser und Wald von Mathias Döring